Anlässlich des heutigen “Tag des offenen Denkmals” – den ihr als Kunsthistoriker hoffentlich alle wahrgenommen habt – ist das Fundwerk der Woche 37/14 ein heute in einem eben solchen Denkmal eigens geschossenes Foto… Was für’n Satz!
Meine Kamera gibt so langsam den Geist auf *toi toi toi*, daher ist das Foto leider etwas schwammig geworden. Ich hoffe, die grotesk festlich wirkende Vantiasstimmung kommt dennoch gut zur Geltung. Aber wie in der Beschriftung gesagt, handelt es sich bei meinem Fundwerk der Woche lediglich um einen Ausschnitt. Und zwar aus einem barocken Altar, dem Grabaltar für Damian Hartard von der Leyen (*1624 in Trier, † 1678 in Mainz), dem ehemaligen Kurfürst und Erzbischof von Mainz.
Abgesehen von dem typischen Vanitasgedanken des Barocks welchen das Skelett mit seiner Sanduhr und dem verspielt wirkenden Blumen-Haarband um den Schädel verkörpert, zeigt auch der Rest des Grabmales barocke Züge.
Ganz essentiell scheint die Theatralik der beiden auf Postamenten stehenden Figuren zu sein. Der Patos wird auch durch die Größe des Grabmals (über 8m) und die dadurch lebensgroßen Skulpturen präsentiert. Es finden sich mehrere Putten und die von einem gesprengten Giebel flankierte Kartusche wird von Engel und sogenanntem Knorpelwerk umrandet (in einer der nächsten “Epochen leicht gemacht“-Beiträgen wird das Barock besprochen).
Obwohl das Mamormonument ein sehr beeindruckendes Gesamtwerk ist, von dem ich meinen Blick mehrere Minuten nicht abwenden konnte, hat mich dennoch das Skelett am meisten fasziniert- und ist daher mein Fundwerk der Woche!