John William Waterhouse: The Lady of Shalott, 1888
153×200 cm, Öl auf Leinwand, momentaner Standort: Tate Britain, London
“Die Lady von Shalott” ist eine Ballade des englischen Dichters Alfred Lord Tennyson (1809-1892).
John William Waterhouse hat einige Episoden dieser Ballade gemalt. Als ich las, dass sich das Gemälde auf eine mehr oder weniger konkrete Textquelle bezieht, dachte ich, nehme ich diese in mein Fundwerk der Woche auf. Also hier die, meiner Meinung nach am besten zu dem Gemälde passende Textstelle aus der Ballade:
And down the river's dim expanse Like some bold seer in a trance, Seeing all his own mischance With a glassy countenance Did she look to Camelot. And at the closing of the day She loosed the chain, and down she lay; The broad stream bore her far away, The Lady of Shalott. ---------------------------- Mit gläsernem Angesicht blickte sie den trüben, nebligen Fluß entlang nach Camelot, wie jemand, der in Trance sein eigenes Unglück erkennt. Aber als der Tag sich neigte, löste sie die Bootskette und legte sich nieder und der breite Strom trug sie sehr weit fort, die Lady von Shalott
Ich finde es immer sehr interessant, Gemälde und die dazu passenden Texte zu betrachten. Daher ist das Fundwerk der Woche im Nachhinein doch ganz repräsentativ! Es ist schön zu sehen, wie Bild und Text verbunden sind. Das gläserne Angesicht, das Abendlicht und die Bootskette, welche die Lady in der Hand hält… Mich hat das Gemälde- auch bevor ich den Text las- irgendwie fasziniert. Vielleicht ist es der unergründliche Blick der Frau, der sichtbare aber dennoch naturalistische Duktus oder einfach nur die ganze Stimmung des Bildes… Irgendwas daran hat mich gefesselt. Wenn ich es endlich mal nach London in das Tate Britain schaffe, werde ich mir das Gemälde auf jeden Fall in natura ansehen!
…magst Du nicht die Originalversion des Balladenausschnitts in Englisch hinzufügen?
Danke für dein Kommentar. Ich werd mich drum kümmern 🙂