Die Tage werden kürzer, die Nächte kühler und die Sonne schimmert durch das gelbe Laub. Sieht bisher ganz nach einem goldenen Oktober aus! Ich habe mir gerade einen Tee gemacht und gedacht: Das ist doch eine schöne Gelegenheit, um einen Monatsrückblick zu schreiben. Denn im September waren bei mir viele Themen auf dem Teller: Praktikum, Arbeitszimmer organisieren, Leute kennenlernen, ein neuer “Mitbewohner”, wieder unterwegs sein und über allem die Frage: Wie geht es weiter? Wenn dich interessiert, was genau hier im September so los war, dann setze dich dazu!
Das Praktikum
Nachdem ich meine Masterarbeit abgegeben hatte, brauchte ich etwas zu tun und was gäbe es da Besseres, als ein paar neue Erfahrungen zu sammeln. Also habe ich Ende August ein Praktikum im Bereich Denkmalschutz der Stadtverwaltung angefangen. Nach den Lockdown-Semestern, meinem Umzug von Heidelberg nach Görlitz und dann meiner Masterarbeit ist das Praktikum für mich ein kleines Stück lange verlorene “Normalität”. Ich hatte sogar eine Monatskarte für den September. In den sechs Wochen Praktikum habe in total viele Bereiche Einblicke erhalten und konnte viel für meine Zukunft mitnehmen, nicht nur auf dem Lebenslauf. Und nebenbei hatte ich ein paar wirklich schöne Erlebnisse und konnte die für mich noch immer neue Stadt etwas besser kennenlernen.
Arbeitszimmer umgestellt
Im September bin ich endlich dazu gekommen, das Arbeitszimmer umzustellen. Zum Einzug im Februar haben wir das Wichtigste irgendwie platziert, damit ich direkt mit der Abschlussarbeit loslegen konnte. So richtig zufrieden war ich damit aber nicht. Also haben wir ein paar Möbel hin und her geschoben. Außerdem haben wir endlich wieder unseren Ohrensessel im Arbeitszimmer, sodass wir nun am Schreibtisch, am Stehpult oder im Sessel arbeiten und entspannen können. Das Arbeitszimmer ist das kleinste Zimmer in unserer Wohnung und eben weil das Zimmer so klein ist, war ich lange nicht sicher, wie die Raumaufteilung gestaltet sein soll. Jetzt habe ich das Gefühl, das Beste aus dem Raum herausgeholt zu haben. Für mich war das Umräumen jedenfalls ein totaler Motivationsboost!
Promotion, ja oder nein?
Jetzt wo die Abschlussarbeit abgegeben ist und das Studium meinerseits beendet ist (ich warte momentan noch auf meine Bewertung), stelle ich mir natürlich die Frage, wie es nun für mich weitergeht. Ich bin jedenfalls noch nicht bereit, der Forschung den Rücken zu kehren. Dem Gefühl der Heureka-Momente, dem Austausch mit anderen und dem ständigen Kennenlernen und Verknüpfen von neuen Aspekten, bei dem die Synapsen feuern. Da bietet sich eine Promotion doch an, oder? Promovieren heißt aber natürlich nicht nur diesen schönen Momenten hinterherzujagen, sondern auch Zweifel, gegebenenfalls Geldnöte und sehr viel Planung. Also bin ich gerade dabei auseinanderzuklamüsern, wo zwischen romantischen Vorstellungen und Schwarzmalerei die realen Hürden einer Promotion für mich persönlich liegen könnten. Wenn ihr hierzu Erfahrungen habt, schreibt mir gerne! 😀
Ein neuer Mitbewohner
Seit Jahren spiele ich mit dem Gedanken, mir einen Kampffisch zuzulegen (ich kann den Namen nicht leiden und bevorzuge daher den Lateinischen Namen “Betta”). Denn Bettas sind unfassbar interessante Tiere. Sie erkennen ihre Halter:innen, haben ein interessantes Verhalten und mögen es, beispielsweise durch Tricks gefordert zu werden. Außerdem schlafen sie manchmal eingerollt wie Katzen auf einem Blatt, wie süß ist das bitte! Und das bei (wie ich dachte) relativ wenig Aufwand. Na ja, ihr wisst, wo das hinführt: Wir haben nun einen kleinen Betta!
Das Museum
Durch mein oben schon angesprochenes Praktikum habe ich auch Einblicke in das hiesige kulturhistorische Museum bekommen. Ich durfte mir die Sammlung anschauen, war aber insbesondere im Depot unterwegs. Als Kunsthistorikerin habe ich mich im Depot gleich zu Hause gefühlt. Das war einerseits vorhersehbar, weil ich die Arbeit “hinter den Kulissen” schon immer faszinierend fand, für mich aber auch etwas überraschend, da ich das Museum als ganz klassisches Berufsfeld nicht so richtig auf dem Schirm hatte. Es war jedenfalls super spannend zu sehen, wie die Objekte gelagert werden!
Der Blog
Im September habe ich bei der RapidBlogFlow-Challenge von Judith Peters mitgemacht und wieder einmal ein wenig mehr wagen können, was NetzTraktat anbelangt. Außerdem ist es immer schön, einen Schritt zurückzutreten und zu betrachten, was man bisher geschafft hat und wo die Reise hingehen soll. Schon vorher habe ich den ersten Blogbeitrag seit langem hochgeladen, durch die Challenge aber den Blog etwas persönlicher gestalten können. Aus dieser Challenge ist nicht nur der Beitrag mit vielen Fakten über mich entstanden, sondern auch der Monatsrückblick, den ich ab jetzt regelmäßig weiterführen möchte. Übrigens, schön, dass du noch dabei bist! 🙂
Tag des offenen Denkmals
Dieses Jahr habe ich durch mein Praktikum das erste mal aktiv am Tag des offenen Denkmals mitwirken können. Ihr seht, so ein Praktikum kann unglaublich viele neue Eindrücke geben. Hier in Görlitz habe ich ein Objekt “betreut”, also den Besucher:innen etwas über das Bauwerk und seine Geschichte erzählt. Hier habe ich gemerkt, wie sehr ich es vermisse, Ansprechpartnerin für so etwas zu sein. In Heidelberg habe ich einige Jahre im Uni-Museum gearbeitet und dort ständig mit Besucher:innen Kontakt gehabt, was mir total viel Spaß gemacht hat. Tatsächlich hatte ich das irgendwie vergessen. Es war schön, wieder das Gefühl zu haben, mein Wissen im eins-zu-eins-Gespräch nach Außen tragen zu können. So oft kommen dann spannenden Gespräche zustande. Oder die Leute freuen sich einfach, weil sie ein bisschen mehr wissen als vorher. Was kann man Schöneres mit seinem Wissen anfangen, als es zu teilen?
So, das war mein September. Nun ist schon wieder die Hälfte des Oktobers um, die Zeit rast gerade und diese Woche versuche ich mir Zeit zu nehmen, um mich nach dem Ende meines Praktikums ein wenig zu sortieren. Wie das geklappt hat, erfahrt ihr, wenn ihr mögt, im nächsten Monatsrückblick!